Altersverteilung bei Pkw-Haltern: Welche Marken fahren Jung und Alt laut KBA-Statistik?

Tobias Keller

Aktuelle Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes zeigen deutliche Alterspräferenzen bei der Wahl von Automarken – mit überraschenden Unterschieden zwischen jungen und älteren Fahrern.

Japanische Marken dominieren bei älteren Fahrern

Die Statistik zum Pkw-Bestand vom 1. Januar 2025 weist darauf hin, dass japanische Automarken, insbesondere Suzuki, eine hohe Beliebtheit bei Haltern über 60 Jahren genießen. Nahezu die Hälfte aller älteren Halter hat sich für eine japanische Marke entschieden. Diese Tendenz unterstreicht die Bedeutung von Markenimage, Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit in der Altersgruppe 60plus.

Suzuki Splash: Über 60-Jährige als Hauptzielgruppe

Besonders der Suzuki Splash sticht hervor: Mit einem Anteil von 69 Prozent an Fahrzeughaltern über 60 ist das Modell in dieser Altersgruppe unangefochtener Spitzenreiter. Der kompakte Charakter, der einfache Einstieg und überschaubare Unterhaltskosten machen den Splash zu einer populären Wahl unter Senioren. Der Suzuki Swift dagegen ist bei älteren Fahrern deutlich weniger vertreten und spricht auch jüngere Zielgruppen an.

Suzuki Swift überzeugt jüngere Generationen

Mit einem Anteil von 14,8 Prozent junger Halter hat der Suzuki Swift eine wesentlich dynamischere Altersstruktur. Das Modell liegt im Trend unter Fahrern unter 29 Jahren, die Wert auf modernes Design, kompakte Abmessungen und Wirtschaftlichkeit legen. Der Swift hat sich damit als generationenübergreifende Alternative im Suzuki-Portfolio etabliert.

Deutsche Marken: BMW, Audi und Seat bei jungen Fahrern beliebt

Im direkten Vergleich dominieren bei den unter 29-Jährigen vor allem deutsche Marken. BMW und Audi zählen zu den beliebtesten Herstellern bei jungen Autofahrern, was auf sportliche Modelle, technische Innovation und Markenprestige zurückzuführen ist. Besonders markant ist jedoch der Vorsprung von Seat in dieser Altersgruppe.

Seat hält Spitzenposition bei den unter 29-Jährigen

Seat erzielt mit einem Anteil von über 10 Prozent bei Fahrern unter 29 Jahren einen beachtlichen Wert. Die spanische VW-Tochter spricht mit einem jugendlich-modernen Markenauftritt sowie einem ansprechenden Preis-Leistungs-Verhältnis gezielt die jüngere Zielgruppe an. Der Erfolg ist auch auf Modelle wie den Seat Ibiza und Leon zurückzuführen, die mit Connectivity-Features und sportlichem Design punkten.

Porsche – kaum Zuspruch von Fahrern unter 29

Am anderen Ende der Skala steht Porsche: Nur 1,6 Prozent der Besitzer in der Altersgruppe unter 29 fahren einen Porsche. Dieser geringe Anteil spiegelt den Status der Marke als Premiumhersteller mit hohen Anschaffungskosten und einer erwachsenen Zielgruppe wider. Porsche zielt vor allem auf etablierte, zahlungskräftige Kunden ab, was sich in der Altersverteilung der Halter deutlich niederschlägt.

Auswirkungen von Versicherungszulassungen

Die Aussagekraft der Statistik wird durch einen entscheidenden Einflussfaktor abgeschwächt: Fahrzeuge werden häufig aus Versicherungsgründen auf ältere Familienmitglieder angemeldet. Besonders unter jungen Fahrern ist dieses Vorgehen verbreitet, um von günstigeren Tarifen zu profitieren. Dadurch kann der tatsächliche Anteil junger Halter bei bestimmten Marken unterschätzt werden. Dennoch bieten die Angaben des KBA einen aussagekräftigen Überblick zu den Präferenzen unterschiedlicher Altersgruppen.

Fazit: Markenwahl spiegelt Lebensphase und Bedürfnisse wider

Japans Automarken, wie Suzuki, setzen auf das Vertrauen der Älteren, während sportliche und stylishe Modelle von BMW, Audi oder Seat bei jüngeren Fahrern punkten. Statistische Unschärfen durch Versicherungszulassungen sind zwar zu berücksichtigen, dennoch unterstreichen die Ergebnisse die Bedeutung gezielter Modell- und Markenpolitik. Autohersteller richten sich mit unterschiedlichen Konzepten bewusst an verschiedene Altersgruppen und festigen so ihren Platz am deutschen Pkw-Markt.

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