Die Gefahr durch fast 200 Millionen ungenutzte Smartphones in deutschen Haushalten wird oftmals unterschätzt. Besonders die verbauten Lithium-Ionen-Akkus können ein erhebliches Brandrisiko darstellen, wenn sie nicht sachgemäß gelagert oder entsorgt werden. Dieser Beitrag zeigt, wie Sicherheitsrisiken erkannt und minimiert werden können, um schwere Schäden zu vermeiden.
Warum Lithium-Ionen-Akkus in alten Smartphones eine Gefahr bergen
Lithium-Ionen-Akkus sind in nahezu jedem modernen Smartphone verbaut. Diese wiederaufladbaren Energiespeicher verlieren im Laufe der Jahre ihre Kapazität, insbesondere wenn sie über lange Zeit ungenutzt bleiben. Eine Tiefenentladung, die durch jahrelangen Stillstand entstehen kann, führt unter Umständen zu einer spontanen Entzündung des Akkus. In deutschen Haushalten könnten dadurch Millionen potenzieller Brandherde unentdeckt lauern – oft im Schrank, in der Schublade oder im Keller.
Warnsignale für defekte Akkus und wie Sie sie erkennen
Bestimmte Warnzeichen deuten kurzfristig darauf hin, dass ein Smartphone-Akku akut gefährlich ist
- Ein aufgeblähtes oder verformtes Gehäuse
- Ungewöhnliche Geräusche beim Bewegen des Geräts
- Chemische oder stechende Gerüche
Diese Symptome sind ernst zu nehmen. Ein defekter Lithium-Ionen-Akku kann sich entzünden oder sogar explodieren, was nicht nur das Gerät, sondern auch die Umgebung erheblich gefährden kann.
Der richtige Umgang mit aufgeblähten Akkus
Vor allem bei einem aufgeblähten Akku ist Vorsicht geboten. Oft entsteht der Impuls, den Akku abzukühlen oder abzuwaschen, was jedoch unbedingt zu vermeiden ist, da Lithium in Wasser stark und unkontrollierbar reagiert. Der Kontakt mit Wasser verstärkt die Explosionsgefahr und kann zu einer gefährlichen Reaktion mit starker Rauchentwicklung und Flammen führen.
Sichere Lagerung – was beachtet werden sollte
Um alte Smartphones samt Lithium-Ionen-Akku sicher zwischenzulagern, empfiehlt sich folgendes Vorgehen
- Akkuladestand zwischen 40 und 60 Prozent halten
- Das Gerät in regelmäßigen Abständen kontrollieren
- Nicht in der Nähe von brennbaren Materialien wie Papier oder Textilien aufbewahren
- Eine stabile, kühle und trockene Umgebung wählen
Wer mehrere Altgeräte im Haushalt hat, sollte diese am besten so lagern, dass eventuelle Reaktionen sofort auffallen und minimiert werden können.
Fachgerechte Entsorgung als wirkungsvollste Schutzmaßnahme
Der sicherste Weg, einen alten Lithium-Ionen-Akku aus dem Verkehr zu ziehen, ist die Rückgabe beim Wertstoffhof oder im Elektrofachgeschäft. Diese Stellen sind auf die Annahme und sichere Handhabung von problematischen Energiespeichern spezialisiert. Falsch entsorgte Akkus – etwa über den Hausmüll – verursachen regelmäßig gefährliche Brände in Recyclingbetrieben. Unternehmen wie der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) warnen regelmäßig davor, da defekte Akkus die Hauptursache für Brände in Recyclinghöfen darstellen.
Beispiele aus der Branche und aktuelle Lösungsansätze
Elektronikhändler wie MediaMarkt oder Saturn bieten spezielle Abgabestellen für Lithium-Ionen-Akkus und Altgeräte. Dort werden die Akkus gesammelt und in speziellen Behältern gelagert, die einen möglichen Brand eindämmen. Auch viele lokale Wertstoffhöfe sensibilisieren die Bürger für das Thema, zum Teil mit Informationsflyern oder Hinweisschildern in den Sammelstellen.
Prävention im Alltag: Sicherheitstipps für Haushalte
Sensible Handhabung alter Elektrogeräte ist der wichtigste Schritt, um Brände zu verhindern. Ob beim Umzug, bei der Wohnungsauflösung oder beim Aufräumen: Alte Smartphones mit Lithium-Ionen-Akku sollten immer zuerst auf äußere Schäden überprüft und zügig fachgerecht entsorgt werden.
- Niemals ein Gerät mit defektem Akku weiterverwenden
- Kinder und Haustiere von gelagerten Altgeräten fernhalten
- Im Zweifelsfall Rat bei einer Fachkraft einholen
Fachleute empfehlen darüber hinaus, sich über lokale Sammelstellen zu informieren und die Entsorgung nicht unnötig hinauszuzögern. Denn jeder ungenutzte Lithium-Ionen-Akku, der sicher entsorgt wird, senkt das Brandrisiko in deutschen Haushalten und Recyclingbetrieben spürbar.